Aus der Kategorie Sexualität und Recht

Einvernehmlicher Sex

Berühren, streicheln, küssen, Sex – das ist toll, wenn alle Beteiligten das wollen. Wenn du mit einer anderen Person Sex haben willst, musst du sicher sein, dass er*sie das auch möchte. Ihr beide müsst euch einig sein, einverstanden. Dann ist es „einvernehmlich“.

Warum Einverständnis so wichtig ist

Die Zustimmung zum Sex ist wichtig, um Gewalt und Übergriffe vorzubeugen. Einvernehmlichen Sex ist Sex, der freiwillig ist. Ohne Druck und ohne Zwang. Darum ist es auch verboten, dass Jugendliche sexuelle Beziehungen zu „Autoritäts-Personen“ haben (zB Trainer*innen, Lehrer*innen, Betreuer*innen). Diese Personen haben Macht über Jugendliche und sind verantwortlich für Bildung und Schutz. Diese Vertrauens-Beziehung darf nicht ausgenutzt werden. Darum verbietet das Gesetz Beziehungen zwischen Jugendlichen und solchen Personen.

Wie finde ich heraus, was mein_e Partner_in möchte?

Wie finde ich heraus, was die andere Person möchte? Ob die andere Person auch Sex haben will? Ganz einfach: Frag nach! Das ist vielleicht ein bisschen ungewohnt. Du brauchst Mut! Kommunikation, offene Gespräche und direkte Fragen sind eine sichere Möglichkeit, um herauszufinden, was dein*e Partner*in will, erwartet und sich wünscht. Und natürlich auch, was er*sie nicht machen will. Es genügt nicht, 1 Mal nach der Zustimmung zu fragen. Nein! Es geht darum, immer sicherzugehen, dass Intimität, Sex, Berührung gewollt und gewünscht ist. Lust ist nicht jeden Tag gleich! Was dir heute gut im Bett gefällt, kann morgen schon ganz anders sein. Fragen ist ganz einfach: Möchtest du mit mir schlafen? Hast du auch gerade Lust auf Sex? Darf ich dich küssen? Und die Antwort muss man unbedingt akzeptieren. Wenn die andere Person keine Lust auf Sex hat und Nein sagt, akzeptiere das. Jeder Mensch hat das Recht darauf, Nein zu sagen. Wenn eine Person nichts sagt (schweigt) ist das KEIN Einverständnis. Wenn du unsicher bist, frag einfach noch einmal nach.

Auch in Pornos sieht man oft folgende Situation: Der Mann will Sex. Die Frau sagt klar „Nein“. Der Mann ignoriert das und beginnt mit sexuellen Handlungen. Die Frau sagt weiterhin „Nein“. Er macht weiter und irgendwann sagt sie doch „Ja“. Die beiden haben Sex. Das entspricht aber nicht der Wirklichkeit! Es ist wichtig, dass man ein Nein von Anfang an akzeptiert. NEIN bedeutet NEIN – bei ALLEN Menschen, in ALLEN Situationen.

Es gibt Situationen, in denen man nicht um Zustimmung zum Sex fragen kann. ZB weil die andere Person keine Entscheidung treffen kann: Schlafende Personen, betrunkene Personen, Personen die Drogen genommen haben, Personen mit geistiger Beeinträchtigung. Auch Menschen, die unter Druck gesetzt werden und Angst haben, können nicht zum Sex zustimmen. Auch wenn du deine*n Partner*in immer wieder fragst, ob ihr jetzt endlich Sex haben könnt, baut das großen Druck auf. Irgendwann wird er*sie vielleicht dann Ja zum Sex sagen, obwohl er*sie es gar nicht möchte.

Einverständnis und Zustimmung sind aber nicht nur beim Sex wichtig. Auch für andere Bereiche ist das wichtig! Man kann auch Kindern schon sehr früh erklären, dass Berührungen nur mit Zustimmung erlaubt sind. Das gilt auch zB für Umarmungen oder Bussis von Verwandten. Auch hier gilt: Ein Nein ist ein Nein.

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